Rita (35 Jahre, Musiklehrerin) ist freizügig

Aber schon bald nach ein bis zwei Handynachrichten wurde mir die Tragweite klar, wie unglaublich schön es ist, spannende Menschen kennenzulernen und zu erleben, die ich ohne Social-Media-Plattformen absolut nicht angesprochen hätte.

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Es ist wirklich so eine völlig unerwartete Erfahrung, über persönliche Fragen Gedanken auszutauschen, die ich vor allem bei einem Vorstellungsgespräch nicht einmal ins Zentrum rücke. Zu Beginn der Beziehung hätte ich voraussichtlich nicht einmal theoretisch in Erwägung gezogen, dass ich mit einem Wegbegleiter, den ich gerade vor allem aus der Online-Umgebung einen ersten Kontakt hatte, so unverstellt bin. Aber gerade durch die virtuellen Gespräche zeigte sich mir eine Beziehung des Vertrauens, das mir half, die Dinge anzugehen, mich jemandem voll zu widmen.

Der Beginn waren niedlichen kleinen Einwürfen, doch ja ich bemerkte in Sekunden, weshalb auch der neue Freund auf keinen Fall nur humorvoll reagierte, sondern obendrein mit einer humorvollen Note mir antwortete. Wir tauschten uns über unsere Bedürfnisse nach Liebe und körperlichen Fantasien unkompliziert aus, und ich war innerlich dabei eigenartig frei und ungezwungen. Seine Texte waren keinesfalls nur erhellend, sondern boten mir auch Unterstützung, seine Hoffnungen besser als Herausforderung zu akzeptieren.

Es war bemerkenswert ansteckend aber irgendwie seltsam natürlich, die Ideen mit einem verführerischen Schwarm zusammen zu erleben, der mir wohlwollend begegnet. Damals, als ich anders dachte, hätte ich nicht ansatzweise erwartet, dass ich auf einer Chat-App so zutraulich werden sollte – und es fühlte sich sehr außerordentlich schön an.